Vortrag zum Thema Baukultur und Identität, November 2015

Download PDF, 4,72 MB

Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung

Die Entwicklung von Gemeinde, Stadt und Region zielte ursprünglich auf bauliche Ausdehnung und Veränderung ab. Heute bestimmen vor allem soziokulturelle und ökonomische Faktoren die Entwicklung von Stadt und Land. Im Kontext des gesellschaftlichen Wandels verändert sich auch das Verhältnis von Gesellschaft zum öffentlichen Raum und zur Landschaft.

Wir begleiten diese Veränderungs- und Entwicklungsprozesse in Gemeinden, Städten und Regionen und gestalten so den Wandel mit eigenen Projekten oder in Zusammenarbeit mit verschiedenen Projektträgern.

Im ländlichen Raum wirkt sich der Strukturwandel besonders stark aus. In den ländlichen Gemeinden im Schwarzwald etwa wandern große Teile der Bevölkerung ab, ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen verhursten. Während man lange Zeit diese von landwirtschaftlicher Bewirtschaftung geprägte Kulturlandschaft erhalten wollte, weiß man heute, dass der ländliche Raum nur durch eine Neu- und Umbewertung der Landschaft mit anderen Aufgabenstellungen zukunftsfähig ist. Damit verändern sich Landschaft und Erwerbstätigkeit. Die ländliche Bevölkerung möchte auf die äußeren Anforderungen reagieren und ihre Zukunft selbst aktiv gestalten.

Wir unterstützen Gemeinden bei der Gestaltung dieses Wandels, erstellen an den jeweiligen Bedürfnissen ausgerichtete Konzepte und betreuen die Entwicklung und die Realisation der Projekte vor Ort. Der Veränderungsprozess wird von den Bürgern mitbestimmt und so in der Bevölkerung verankert.

Wiesionen

2001 entwickelten wir ein Konzept, das der Bevölkerung Lörrachs ihren Fluss, die Wiese, näher bringen sollte. Unter dem Arbeitstitel “Die Wiederentdeckung der Wiese” schlugen wir Maßnahmen zur Revitalisierung vor, um die Artenvielfalt des bislang kanalisierten Gewässers wieder zu beleben, und planten fest installierte Stellen am Flussufer, um Zugänge zur Wiese als Natur- und Erholungsraum zu schaffen.

Unter dem Titel “Wiesionen” haben wir gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten Donald Jacob und Hans Peter Wöhrle und der Gewässerdirektion Südlicher Oberrhein das Konzept realisiert. Projektträgerin war die Bürgerstiftung der Stadt Lörrach, die Projektsteuerung übernahm Isolde Britz von der Stadtbau Lörrach. Mithilfe von Sponsoren wie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Kurt-Lange-Stiftung und mithilfe der ehemalige Umweltministerin von Baden-Württemberg konnte das Projekt 2011 erfolgreich abgeschlossen werden.

Ausstellungen, Pflanzaktionen und die Einbindung von Vereinen haben die Wahrnehmung der Wiese stark gefördert. Die Bevölkerung Lörrachs nutzt nachweislich den neu gewonnenen Natur-Raum. Artenvielfalt und Population von Flora und Fauna sind deutlich gestiegen.

Projektstart 2001, Projektabschluss 2011

“DorfLeben” von Gerhard Zickenheiner und Hans Güdemann

Angestoßen durch eine Idee der Arbeitsgruppe Siedlungsentwicklung und Architektur des Naturpark Südschwarzwald ist das Werk “DorfLeben” entstanden, das eine spannende Beschreibung heutigen Lebens in Schwarzwalddörfern liefert und darüber hinaus noch viele Tipps zu kulturellen und kulinarischen Highlights enthält und anregt, den Schwarzwald jenseits von Bollenhut und Kirschwasserdunst ganz neu zu betrachten.

ISBN: 978-3-9810632-2-6
www.naturpark-suedschwarzwald.de

“Zukunft Häg Ehrsberg”

Die ländliche Gemeinde Häg-Ehrsberg liegt im Wiesental im Landkreis Lörrach. In den 11 Ortsteilen der Gemeinde leben rund 900 Einwohner.

In Häg-Ehrsberg entwickeln wir mit breiter Einbindung der Bevölkerung ein Entwicklungskonzept “Zukunft Häg-Ehrsberg”. Die Ideen und Ansichten der Menschen, die in Häg-Ehrsberg leben und arbeiten, bilden die Grundlage des Projektes.

In einem Impulsvortrag haben wir der Bevölkerung positive Entwicklungsprojekte in ähnlich strukturierten Regionen vorgestellt. In der anschließenden Zukunftswerkstatt haben 75 Bürger aus Häg-Ehrsberg Entwicklungsziele beschlossen. Diese werden in Arbeitsgruppen weiter bearbeitet.

Die Bevölkerung definiert selbstbestimmt und mit Unterstützung durch Spezialisten realistische Ziele. Nach Prüfung und Zustimmung durch den Gemeinderat sollen die zukunftsweisenden Ziele wie etwa der Bau eines Abenteuerspielplatzes und die Eröffnung eines Dorfladens in Häg-Ehrsberg umgesetzt werden.

Projektstart 2011